Warum ich mich entschied, meine Träume zu verfolgen Der Auslöser für meine Kündigung
05. Juli 2024
Es ist Zeit ehrlich zu sein. In meinem letzten Text habe ich über meine Entscheidung geschrieben, dass ich meinen Job gekündigt habe. Wenn du es noch nicht gelesen hast, kannst du das hier nachholen.
Aber es fehlt ein Teil, ein wichtiger Teil. Die emotionale Seite der Geschichte.
Ich dachte erst diese spielt keine große Rolle, dass ich die Entscheidung auch unabhängig davon getroffen habe. Irgendwie stimmt das auch, aber irgendwie auch nicht.
Es gab einen Auslöser, der mich dazu brachte, meine Entscheidung zu überdenken. Und die auslösenden Momente sind oft die entscheidendsten. Denn der Anfang für alles neue, ist oft das schwerste.
Wie entstehen große Entscheidungen?
Woher kommt die Kraft, die Leben verändern können?
Was sind die kleinen oder großen Auslöser für eine Veränderung, die das Leben total verändert?
Bei mir ist es die Trennung von meiner Frau. Wir waren fast 13 Jahre in einer Beziehung. Das ist brutal lange.
Ich bin heute 31 Jahre alt, mein ganzes Leben als "Erwachsener" (Definition: >18 J.) habe ich mit ihr verbracht. Alles, was ich kannte - hatte mit ihr zu tun. Und das war auch gut so. Es war eine wirklich wunderbare Beziehung, die mich viel gelehrt hat und ich bereue nichts davon. Wir hatten eine sehr gute Zeit, eine gute Beziehung. Sie war nicht fehlerfrei. Ich denke, dass nichts fehlerfrei ist.
Was definiert eigentlich eine gute Beziehung? Viele nutzen die Dauer der Beziehung als Messlatte, aber ich finde die Tiefe der Beziehung hat nicht unbedingt etwas mit der Dauer zu tun. Dazu gibt es auch schöne Gedanken, aber zurück zum Thema (alles zu seiner Zeit).
In den letzten Wochen vor der Trennung geht es mir ... beschissen!Tage an denen ich über 10km spazieren gehe, damit ich beim heulen wenigstens an der frischen Luft bin (Empfehlung!). Nächte in denen ich aufwache und nicht weiß, wie es weitergehen soll. Die Situation überfordert mich. Wie sollte sie auch nicht? Mein ganzes Leben steht plötzlich auf wackeligen Beinen - alles was zuvor so sicher wirkte löst sich langsam auf.
Nach einigen Wochen der Überlegungen und Trauer entscheide ich mich, dass ich so nicht weiter leben will. Wir haben länger überlegt, ob es noch andere Wege gibt - Sie wollte in die eine Richtung, ich in eine andere. Für uns gab es keinen gemeinsamen Weg mehr. Ich wünschte zwar wir hätten einen gefunden, haben wir aber damals nicht.
Und das war gut so. Sogar damals schon war ich der festen Überzeugung, dass uns beiden nichts schlechtes passieren wird. Das wir schon ein gutes Leben haben werden. Ich wusste nicht, wie es aussieht. Ich wusste nicht, wie recht ich damit haben sollte.
Mit der Trennung kamen viele Fragen auf. Wie will ich meine Zeit alleine verbringen? Wer bin ich eigentlich ohne meinen Partner? Wenn so viel wegfällt, von dem, was wir sind - dann macht das Angst. Zumindest hat es mir Angst gemacht - gleichzeitig auch Mut und Neugier, um zu entdecken was da noch in mir ist. Eine Chance, in der man ohne Ablenkung oder Einflüsse & Wünsche von anderen Personen die eigene Stimme hören kann.
Um besser mit der Angst umzugehen, habe ich damals etwa 4 Wochen lang jeden Tag für 30 Minuten meditiert. Nicht das erste Mal, dass ich meditiere. Aber in der Zeit wirklich regelmäßig und immer die gleiche Meditation, eine die mir Mut macht & mich mehr zu mir selbst bringt.
Um auf mich selbst zu hören, muss ich erstmal entdecken - wer das ist.
Kurz nach der Trennung kam der Gedanke, dass ich meinen Wunsch irgendwann ein eigenes Unternehmen zu gründen dann jetzt wohl nochmal verschieben muss. Es wohl nicht die richtige Zeit dafür war. Die finanzielle Sicherheit war verschwunden. Die Sicherheit, dass wenigstens viele andere Faktoren in meinem Leben stabil bleiben ging gleich mit. In den ersten Wochen nach der Trennung hatte ich aber auch viele andere Sorgen, war dankbar dafür, dass mein Arbeitsleben ein schönes war - das mich dort viele gute Menschen begleitet haben und für mich da waren.
Aber dann wurde mir klar, dass ich auch daran etwas ändern wollte.Es ist Zeit seine Träume zu realisieren. Vielleicht geht dabei auch mal ein Traum kaputt oder platzt. Aber lieber ein geplatzter Traum, den ich ausprobiert habe - als einen Traum im Regal, den man sich nur ansieht. (Der wird ansonsten auch nur staubig und muss immer sauber gemacht werden)
Also kam irgendwann das Gefühl, dass es im Jahr 2024 wohl auch soweit sein wird, dass ich meinen Job aufgebe. Damals hab ich nicht gedacht, dass ich direkt im Januar die Kündigung durchziehe.
Nicht die richtige Zeit. Wann ist denn endlich mal die richtige Zeit für etwas? Jahrelang habe ich auf die richtige Zeit gewartet, auf die Zeit in der ich einfach eine Idee habe - die richtig gut ist und nur noch umgesetzt werden will. Dann warte ich auf die richtige Zeit in meinem Leben, die wieder etwas stabiler sein soll
Ich warte.Die richtige Zeit ist nicht, wenn man wartet. Die richtige Zeit ist immer da, wir müssen nur anfangen sie zu nutzen. Anfangen in Aktion zu treten.
Dadurch wird nicht gleich alles klarer. Aber auf dem Weg räumt man langsam auf. Die richtige Zeit ist dann, wenn man entscheidet - dass jetzt die richtige Zeit ist.
Heute kam mir die Idee einen Kurs zum Thema "Wie lernt man Meditieren?" zu erstellen. Mir hat es damals so sehr geholfen, rückblickend sehe ich gerade, dass ich schon oft sehr nahe am Thema Meditieren war. Auch beim Kaffee trinken im Blog, aber auch in meinem Leben.
Meine Großeltern sind ZEN-Lehrer. Durch Asthma war Atmen für mich immer schon besonders wichtig. Während der letzten 13 Jahre probiere ich immer wieder verschiedene Meditationen aus, mal länger mal weniger lang. Mal mit spürbarem Effekt. Mal ohne spürbaren Effekt. Um die Ängste während der Trennung zu verarbeiten hilft mir meine Meditation am meisten. Nach der Trennung habe ich aus Versehen (oder doch nicht?) gemerkt, wie viel Kraft in unserem Atmen liegt, kurz danach ein Yoga-Teacher-Traning in Peru abgeschlossen.
Meditieren ist ein Teil, der in vielen Lehrmethoden ein wichtiger Teil ist. Auch die Bewegung ist nur ein Teil von Yoga. Die Bewegung ist nicht das Ziel, sie dient der Vorbereitung. Vorbereitung für den Körper, der nach körperlicher Aktivität besser ruhen kann. Vorbereitung fürs Meditieren.